21. Februar 2020

Stellenabbau bei Wacker Statement von Dieter Janecek.

Diese Pressemitteilung wurde von dem ANA nicht veröffenlicht ?

Burghausen, 21.02.20

Pressemittelung zur Ankündigung des Stellenabbaus bei der Wacker Chemie AG und dem Artikel in der PNP vom 21.02.2020 (“Schwerer Schlag für Region“: Reaktionen zum Stellenabbau bei Wacker): 

Stellenabbau bei Wacker – Verantwortung ist auch bei der Regierung in Berlin und München zu suchen (Dieter Janecek, MdB, BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN)

Zum angekündigten Abbau von insgesamt 1.000 Stellen bei der Wacker Chemie AG erklärt Dieter Janecek, Sprecher für Industriepolitik der grünen Bundestagsfraktion:

Der bekannt gegebene Stellenabbau bei Wacker Chemie ist eine schlechte Nachricht für den Standort Burghausen. Wacker steht jetzt in der Verantwortung, in enger Abstimmung mit den Arbeitnehmervertretern betriebsbedingte Kündigungen unbedingt zu vermeiden und ein Paket von sozialverträglichen Maßnahmen zu erarbeiten.

Die weltwirtschaftliche Lage bringt für viele Unternehmen derzeit Herausforderungen mit sich. Die Gründe für den angekündigten Stellenabbau sind aber auch in der Energie- und Infrastrukturpolitik auf Bundes- und Landesebene zu suchen. So war es die CSU, welche sowohl in Berlin als auch in München Regierungsverantwortung trägt, die sowohl den Ausbau der Windenergie- und als auch den Leitungsausbau jahrelange blockiert und verteuert hat. Es sind Bundes- und Landesregierung, die die Energiewende gegen die Wand fahren anstatt dafür zu sorgen, dass gerade energieintensive Unternehmen zuverlässig und günstig mit Strom aus Erneuerbaren Energien versorgt werden können. Es ist die Bundesregierung, die dem Kahlschlag bei der deutschen Solarindustrie tatenlos zugesehen hat – und so einen wesentlichen Anteil daran hatte, dass die Solarbranche inzwischen nahezu vollständig nach China abgewandert ist. Das trifft jetzt auch das Polysiliziumgeschäft von Wacker. Für die technologische Souveränität Europas ist es keine gute Nachricht, wenn ganze industrielle Wertschöpfungsketten nach und nach in Richtung China abwandern.

Versagt hat sicher auch die bayerische und bundesdeutsche Verkehrspolitik unter Federführung der CSU – der in der Region seit Jahrzehnten geforderte verbesserte Bahnanschluss kommt nur in Minischritten voran. Entschlossen Unterstützung fürs bayerische Chemiedreieck sieht anders aus. Wenn jetzt lokale Vertreter der CSU – in offensichtlicher Panik vor der nahen Kommunalwahl – die Verantwortung für Ihr eigenes Scheitern, die Schuld anderen in die Schuhe schieben wollen, dann ist das unredlich.

Büro Dieter Janecek, MdB Fraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN

Sprecher für Industriepolitik und Digitalwirtschaft Obmann im Ausschuss für Wirtschaft und Energie sowie im Ausschuss Digitale Agenda Mitglied der Enquete-Kommission Künstliche Intelligenz Platz der Republik 111011 Berlin