Umwelt

Das Fackelsystem der Raffinerie Burghausen

Die Fackelanlage ist ein wichtiges Element im Sicherheitssystem der Raffinerie. Sie dient der sicheren, kontrollierten und vollständigen Verbrennung von überschüssigen Gasmengen aus den Anlagen.

Bei der Verarbeitung von Rohöl zu beispielsweise Mitteldestillaten und petrochemischen Produkten kommt es zur Bildung von sogenannten Prozessgasen. Im Normalbetrieb werden diese Gase in verschiedenen Prozessanlagen weiterverarbeitet bzw. aufgearbeitet.

Im Rahmen außerplanmäßiger oder gesetzlich vorgeschriebener Anlagenabstellungen für Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen kann es gelegentlich zu Verzögerungen im Betriebsablauf kommen.

Ist ein Anlagenteil kurzfristig oder planmäßig außer Betrieb, werden die Prozessgase zunächst in ein Rückgewinnungssystem – den Gasometer – geleitet. Ist der Gasometer voll und fallen weitere überschüssige Gasmengen aus den Anlagen an, kommt die Fackel zum Einsatz. Das jeweilige Gasgemisch wird in die Fackel geleitet und mit einer Temperatur von mindestens 850° C nahezu rückstandsfrei verbrannt. Grundsätzlich werden beim Fackelbetrieb in der Raffinerie Burghausen alle umweltrelevanten Auflagen und gesetzlichen Bestimmungen des Bundes-Immissionsschutzgesetzes eingehalten.

Die Raffinerie Burghausen verfügt über drei Hochfackeln mit einer Höhe von rund 80 Metern: Eine Hauptfackel, die gemeinsam mit Borealis genutzt wird, eine Kaltfackel und eine Raffineriefackel. Jeder dieser drei Fackelköpfe ist für die schadstoffarme Verbrennung verschiedener Gase mit angepasster Dampfeinspeisung vorgesehen.

Der Fackelbetrieb dauert so lange, bis die betroffenen Anlagen wieder in „Normalbetrieb“ genommen werden. Die Gase können dann zurück in den Verarbeitungskreislauf geleitet werden.

Wichtig zu wissen ist, dass eine brennende Fackel keinen Grund zur Beunruhigung darstellt, sondern ein voll funktionierendes Sicherheitssystem signalisiert. Im Rahmen eines sicheren Betriebs aller Anlagen kann die Raffinerie daher nicht auf einen kontrollierten Fackelbetrieb verzichten.

Generell informiert die OMV bei jedem Fackelbetrieb mit einem effizienten Meldesystem umgehend die betroffenen Gemeinden und Behörden sowie das Landratsamt. Darüber hinaus wird bei allen planmäßigen Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen auch die Presse informiert.